Tafel-Tag 2025: Gemeinsam Menschlichkeit zeigen

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Tafeln zeigen Menschlichkeit aus Überzeugung: 75.000 Helferinnen und Helfer unterstützen armutsbetroffene Menschen direkt, alltagsnah und ohne Vorurteile. „Gemeinsam Menschlichkeit zeigen“ hieß es deshalb zum Tafel-Tag 2025, bei dem Tafeln ihr Engagement der Öffentlichkeit vorstellten und Tafel Deutschland dazu aufrief, gesellschaftliche Spaltung zu überwinden und Solidarität zu leben.

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Tafeln geben gerettete Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen weiter. Sie schenken ihnen aber auch Gehör und organisieren Freizeit- oder Bildungsprojekte. Auf diese gelebte Solidarität machten die Tafeln zusammen mit ihrem Dachverband Tafel Deutschland zum 18. Tafel-Tag am 4.10.2025 aufmerksam und luden Interessierte ein, selbst aktiv zu werden.

Die Auswirkungen der Inflation und die finanziellen Sorgen großer Teile der Bevölkerung machen sich bei den Tafeln weiterhin bemerkbar. Gleichzeitig verschärft sich der Ton in der öffentlichen Debatte rund um Armut und Sozialleistungen. Das macht uns Sorgen und betrifft auch die Tafel-Kundschaft direkt, denn 48 Prozent der 1,5 Millionen Tafel-Kundinnen und -Kunden beziehen Bürgergeld.

Nicht nur das fehlende Geld beeinflusst das Leben armutsbetroffener Menschen. Soziale Ungleichheit verhindert eine gleiche Chance auf soziale und politische Teilhabe – Menschen mit weniger Geld werden abgehängt. Tafel Deutschland fordert deshalb alle demokratischen Kräfte auf, die Spaltung und Zuspitzung zum Wohle aller zu überwinden und gemeinsam Menschlichkeit zu zeigen.


Portrait Andreas Steppuhn

„Besonders in zunehmend polarisierenden Zeiten erleben wir, wie eine niedrigschwellige Unterstützung, ein Gespräch oder ein Lächeln Menschen verbindet. Wir wollen diese Mitmenschlichkeit in die Gesellschaft tragen. Geht aufeinander zu, hört einander zu und seid empathisch, statt zu hetzen.

– Andreas Steppuhn, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V.

Lebensmittel retten, Menschen helfen: Tafeln zeigen ihr Engagement zum Tafel-Tag 2025

Wie läuft ein Tag in unserer Tafel ab? Welche Lebensmittel verteilen wir und wie sehen eigentlich unsere Räume aus? Den Tafel-Tag 2025 nahmen Tafeln bundesweit zum Anlass, um Interessierten Einblick in ihre Arbeit zu geben und um Unterstützung zu werben.

Herbstfest, Foto: Tafel Eisleben

So lud beispielsweise die Tafel Sehnde zu einem Tag der offenen Tür in ihre neuen, provisorischen Räumlichkeiten ein. Die Engagierten boten Rundgänge durch die Tafel an und beantworteten die Fragen der Interessierten. Mit Glücksrad, Musik und Kuchen unterhielt das Team seine Besucherinnen und Besucher und nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, um sie über die angespannte Lage und die Suche nach einem dauerhaften Standort zu informieren. Die Tafel Eisleben veranstaltete ein kleines Herbstfest, bei dem Bürgerinnen und Bürger dem Team über die Schultern schauen und mehr über die Abläufe erfahren konnten. „Mit Musik, Begegnungen und vielen helfenden Händen stand der Tag ganz im Zeichen des Miteinanders und der Solidarität“, schrieb die Tafel Eisleben.

Lange Tafel in Quedlinburg; Screenshot MDR

Auf dem Marktplatz in Quedlinburg verteilten die Tafeln im Harz gespendete Suppe. Bürgerinnen und Bürger konnten hier zum gemeinsamen Essen an der Langen Tafel Platz nehmen und gleichzeitig mehr über die Arbeit der Tafeln erfahren. „Wir wollen dafür sorgen, dass Lebensmittel nicht vernichtet werden, sondern dass sie zum Verzehr kommen“, sagte Kai-Gerrit Bädje, Vorsitzender des Tafel-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, dem MDR.

Der Tafel-Tag findet jedes Jahr rund um das Erntedankfest statt, denn beide stehen für einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln und deren gerechte Verteilung. Viele Kirchen bitten ihre Gemeindemitglieder, zum Erntedankgottesdienst Lebensmittel mitzubringen, die dann der nächstgelegenen Tafel gespendet werden.

Foto: Reiner Pfisterer

Andere Tafeln starteten zum Tafel-Tag 2025 eigene Spendenaktionen, beispielsweise „Kauf-eins-mehr“-Aktionen in lokalen Supermärkten. Dort informierten sie über die Tafel-Arbeit und Möglichkeiten für ein Ehrenamt. Zudem nahmen die Tafel-Aktiven dankbar Geld- und Lebensmittelspenden entgegen. 12 Kisten haltbare Lebensmittel konnte die Tafel Mehrhoog hilft für ihre Tafel-Kundschaft einsammeln. Die Ehrenamtlichen der Borkener Tafel bekamen bei ihrem Einsatz in 13 Supermärkten 4,4 Tonnen Lebensmittel sowie 2.200 Euro gespendet.

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Wie können Interessierte über den Tafel-Tag hinaus unterstützen?

  • Schenkt Zeit, indem ihr ein Ehrenamt übernehmt. Viele Tafeln suchen neue Freiwillige, die beispielsweise als (Bei-)Fahrer:innen mit dem Tafel-Auto Lebensmittel im Einzelhandel abholen. Auch beim Sortieren, bei der Ausgabe, bei organisatorischen Aufgaben oder bei der Projektarbeit freuen sich viele Tafeln über Unterstützung.
  • Spendet Geld, damit Tafeln ihre laufenden Kosten decken können. Vom Strom für Licht oder (Tief-)Kühlzellen bis zum Sprit und der Versicherung für die Fahrzeuge müssen Tafeln Geld für ihre Betriebskosten aufbringen. Jeder Euro hilft den Tafeln, ihre Arbeit weiterzuführen.
  • Sammelt haltbare Lebensmittel in eurem Unternehmen, auf eurer Geburtstagsparty oder in eurem Verein für die Tafel-Kundschaft und bringt die Sammlung zur Tafel in eurer Nähe. Konservendosen, Reis, Nudeln und ähnliche Produkte erhalten Tafeln nur selten als Spende. Sie entlasten Menschen, die wenig Geld haben, jedoch finanziell und ergänzen die vielen frischen Lebensmittel, die die Tafeln hauptsächlich verteilen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die die Tafeln und ihre Kundschaft zum Tafel-Tag und darüber hinaus unterstützen! 🧡

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